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Von #1 bis heute: So schreibe ich mich durch die schlimmste europäische Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.

#4 Tag vier nach dem Clash: Eine brennende Frage an die Putin-Versteher

#4 Tag vier nach dem Clash: Eine brennende Frage an die Putin-Versteher

Dienstag, März 4, 2025

Vier Tage nach dem Clash im Oval Office scheint sich eindrücklich rasch eine «Allianz der Willigen» zu bilden.

Westeuropa und Kanada signalisieren Geschlossenheit und, eben, den Willen, die Ukraine im Kampf gegen Russland konsequent zu unterstützen. Mittlerweile scheinen auch immer mehr Amerikaner:innen aus ihrer Fassungslosigkeit aufzuwachen. Die Medien sind voll von Protesten. Vielleicht war Zelenskys Demütigung der Tropfen zu viel, und Trump & Co. werden etwas bremsen müssen.

Falls uns das eine Atempause verschafft, möchte ich sie nutzen, mir eine meiner brennendsten Fragen zu stellen. Eine Niederlage der Ukraine wäre schreiendes Unrecht. Deren Kampf für Demokratie und Selbstbestimmung verdient per se entschiedene Unterstützung. Ausserdem (sprich: vor allem) sei eine Niederlage Russlands entscheidend für Europas Sicherheit. Und nun die Frage: Wogegen konkret muss Europa sich schützen?

Was, wenn die Ukraine verlöre? Was ist Putins grösserer Plan? "Putin-Versteher" beschwichtigen, dass eine Erweiterung der NATO in die Ukraine für Russland absolut inakzeptabel ist und Putin gar keine andere Wahl hatte, als diese zu verhindern. Punkt. Am anderen Ende des Spektrums findet man Szenarien, in denen ein imperialistischer Putin nicht nur die ehemaligen Sowjetrepubliken und Satelliten zurückerobert werden, sondern bis nach Westeuropa durchmarschiert. Zwischen diesen Extremen lassen sich leicht weitere Szenarien für Putins Pläne zusammentragen.

Unser Blick ist momentan auf Trump und Washington geheftet. Aber wenn die NATO bröckelt und Europa sich eigenständig bewaffnet, dann ist es wichtig, auch da einen nüchternen Blick zu werfen – nach Osten.

Fortsetzung folgt.

Bild: Economist

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