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In das Tauziehen zwischen der Ukraine, den USA und Russland scheint nun doch Bewegung geraten zu sein.
Zelensky hat eine versöhnliche Botschaft nach Washington geschickt. Trump habe «wohlwollend» reagiert. Saudi-Arabien soll der Schauplatz von Friedensgesprächen werden. Ob Europa dabei sein wird, erschliesst sich mir noch nicht.
Vielleicht hat das die erstaunlich rasche und überraschende Geschlossenheit europäischer Staaten und die Ankündigung einer gemeinsamen Verteidigung ohne USA bewirkt. Die Idee eines erstarkten, unabhängigen – und demokratischen – Europas dürfte den Autokraten in Washington und Moskau Angst einflössen.
Führen wir uns vor Augen: Die EU, das Vereinigte Königreich, die Ukraine, die übrigen westeuropäischen Demokratien und allenfalls Kanada haben eine Bevölkerung von 600 Millionen. Das ist mehr als die Bevölkerungen USA und Russland zusammen. Aber, stopp, diese haben ja noch Weissrussland und Nordkorea auf ihrer Seite... Allerdings, von den – ebenfalls – etwa 600 Millionen Untertanen von Trump, Putin & Co. wünscht sich eine Mehrheit Demokratie nach europäischem Zuschnitt.
Umso mehr sollte Europa sich weiterhin konsolidieren und eine selbstbewusste Haltung einnehmen.
Ach ja, Welchem Block fühlt sich die Schweiz zugehörig? Gestern hat der Nationalrat eine Erklärung für mehr sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Europa verabschiedet. Nun ist der Bundesrat gefordert. Aber dieser ringt um Haltung. Frau Keller-Sutter: Für welchen Block schlägt Ihr Herz? Seit München wissen wir, dass Sie eine Schwäche haben für die harte Rechte. Aber selbst Marine Le Pen geht nun auf Distanz zu Trump.
Fortsetzung folgt.
Bild: iStock /Getty